Seit dem 10. Januar 1991 führe ich eine eigene Restaurationswerkstatt in Gerwisch bei Magdeburg.
Seit dem 10. Januar 1991 führe ich eine eigene Restaurationswerkstatt in Gerwisch bei Magdeburg.
Die Spur meiner Restaurationsarbeiten führt über das Jagdschloss Granitz, das altmärkische Museum in Stendal bis ins Potsdamer Schloss Cecilienhof.
Während meines Studiums am Museum für Deutsche Geschichte in Berlin erweiterte ich mein Wissen über Kunst, Geschichte und die Fertigungstechniken der Altmeister. Mit der erfolgreichen Abschlussprüfung in der Fachrichtung Restaurierung erwarb ich die Berechtigung zum führen des Grades Diplom-Restaurator.
Heute verfüge ich über eine 41-jährige Berufserfahrung.
Meine umfangreiche Materialsammlung historischer Möbelelemente gewährleistet in meiner Werkstatt die Restaurierung mit viel Liebe zum Detail verbunden mit einem hohen Qualitätsstandard.
Zu jeder Kunst gehören zwei: Einer, der sie macht, und einer der sie braucht.
Ernst Barlach (1870 - 1938)
Auszug: Volksstimme / Elbe Report
Beharrlichkeit zahlte sich aus / Möbelrestaurator Heiko Gieraths ist begehrter Experte
Einem Beitrag in der Mitteldeutschen Zeitung vom 17. April, auf den zurückzukommen sein wird, verdanken wir die Bekanntschaft mit Heiko Gieraths. Der gelernte Holzmodelltischler (Beufsausbildung im SKL), der am 30. Juni 1990 ein vierjähriges Studium am Deutschen Museum Berlin mit der Fachrichtung "Restaurierung von Kulturgut aus Holz", speziell Möbeln, erfolgreich abschließen konnte, erhielt zu Jahresbeginn die Gewerbegenehmigung als Restaurator.
Text und Foto: Olaf Kröbel
Auszug: Volksstimme / Report
Zu gast bei Diplom-Restaurator Heiko Gieraths in Gerwisch
Durch Gerwisch an der B 1 rauscht der hastige Autofahrer zwischen Magdeburg und Burg meist schnell hindurch. Warum anhalten - außer an der Eisdiele und der Raststätte? Aufregendes vermutet man wenig.
Dabei lohnt sich Verweilen. In Gerwisch ist Heiko Gieraths (34) seßhaft geworden, einer der besten Möbelrestauratoren Sachsen-Anhalts. In der Seedorfer Straße kaufte er vor zwei Jahren eine alte Gärtnerei und baute sie um. Wo einst Gewächshaus, Garage und Schweinestall standen, rückt man heute dem gefräßigen Holzwurm zu Leibe. Gieraths ist verliebt in alte Möbel. Je schlimmer es mit ihnen aussieht, desto mehr. Einem Sekretär, der jahrelang unter einer Regenrinne stand, sieht man nach der Kur in der Gerwischer Werkstatt nicht mehr an, daß er nur noch ein Stück Grobmüll war. Seine Permuttknöpfe schillern, matt glänzt das Furnier. Keine Tür und kein Fach klemmt mehr ...
"Ein hundertjähriger handgearbeiteter Schrank aus Massivholz ist nun einmal schöner als irgendeine Kiste vom Fließband", meint der junge Restaurator. Seine "Spur der Möbel" führt über das Jagsschloss Granitz auf der Insel Rügen, das altmärkische Museum in Stendal bis ins Potsdamer Schloss Cecilienhof, wo er die Suite der Prinzessin Cecilie mitrestaurierte.
Heiko Gieraths ist Magdeburger. Im SKL wurde er Holzmodelltischler - und träumte schon als Lehrling von einer eigenen Werkstatt als Restaurator. Ein unerreichbarer Wunschtraum. Vorerst kam die Armeezeit.
Danach bewarb sich der "Holzwurm" bei der Magdeburger Denkmalpflege. "Hier habe ich für den Beruf das Laufen gelernt", sagt Gieraths noch heute voller Hochachtung. Sein Lehrer und Vorbild war der Geselle Rolf Conrad - ein Könner. Vom historisch stilvollen Ausstellungsbau für Museen bis zur Wiederherstellung kunstfertigster Möbel lernte er alles. Und blieb dennoch mit sich unzufrieden. Man müsste mehr wissen, dachte sich Gieraths. Mehr wissen über Kunst, Geschichte, über die Fertigungstechniken der Altmeister. Er bewarb sich in Berlin zum Studium, wurde vom Betrieb delegiert - und angenommen! Grund zum Jubel! Nur zwölf Bewerber aller zwei Jahre wurden zu DDR-Zeiten ausgebildet. Die Auswahl war streng. Nur die wirklich besten kamen an einen der heißbegehrten Studienplätze.
Von 1986 bis 1990 wurde aus dem Holzmodelltischler der Diplom-Restaurator Gieraths. Sein Lebenstraum rückte ein Stück näher.
Text: Hans Walter; Foto: Gaby Müller
Die Kunst ist das Ideal des Handwerks.
Auszug: Volksstimme / Region Burg
Holzwürmer kommen nicht durch
Wer das gute Stück nicht mehr haben möchte und es auf dem Dachboden verstaute, kann sich an der Gerwischer Restaurator wenden. Er ist interessiert an alten Sachen, um sie gegebenenfalls als Ersatzteilspender für ähnliche Modelle zu verwenden. Denn: Bei der Restauration ist es wichtig, soviel Originalteile wie möglich zu verwenden.
Mit festigungsmitteln rückt Heiko Gieraths den nicht mehr ganz standfesten Holzteilen dann zu Leibe. Auch die Holzwürmer bleiben bei der Prozedur nicht verschont. "Jedoch gibt es, wie viele meinen, keinen vorbeigenden Holzwurmschutz", belehrte der Unternehmenschef.
Während der Unterhaltung klingelt das Telefon in der Werkstatt. Heiko Gieraths vereinbart mit dem Kunden einen Vororttermin. "Das muss sein", erklärt er, "eine Pauschalbewertung für Möbelstücke durch das Telefon gibt es nich." Erst während der Besichtigung des guten Stückes könne er sagen, was gemacht werden muss und kann dann auch ein Kostenvoranschlag erstellen. Die Restaurationsstücke werden durch die Gerwischer Firma selbst abgeholt und nach erfolgter Arbeit auch wieder abgeliefert.
Doch bevor es soweit ist, gibt es für Heiko Gieraths viel zu tun. Das Möbelstück wird erst einmal in EInzelteile zerlegt. Dann erfolgt die Reinigung der Oberfläche, das Entfernen von Lacken und Farben. Fehlende Teile der einzelnen Elemente, wie Profilleisten, Furnierstellen und Zierelemente werden ergänzt. Je nachdem, ob matt oder glänzend, wird die Oberfläche mit Schellack oder Wachs behandelt. Die Beschläge und Schlösser werden so weit wie möglich wieder hergestellt, oder bei Fachhändlern nachbestellt. Das sei allerdings eine Kostenfrage. Allein deshalb ist der gelernte Restaurator immer auf der Suche nach alten Dingen wie Glas, Beschlägen, Furnierbeständen und Werkzeugen.
Nach dem Zusammenbau des Möbelstücks erfolgt der prüfende Blick des Chefs. "Wir sind drei Leute und jeder von uns bearbeitet ein Möbelstück", so Heiko Gieraths. Wie lange an einem Teil gearbeitet werden muss, sei immer abhängig vom Erhaltungszustand. Es könne ganz schnell gehen, in wenigen Stunden oder auch Tage dauern. Hauptaugenmerk legt der Unternehmer allerdings darauf, daß die Arbeit mit Chemikalien in Grenzen gehalten wird. Naturprodukte, Knochenleim und Schellack hätten Vorrang.
Text: Erika Rißling; Foto: Gaby Müller
Auszug: Volksstimme / Jerichower Land
An 1. Stelle steht Qualität
Als sich der Junge Mann nach der Wende mit viel Mut und Bedacht selbstständig gemacht hatte, galt die Adresse in der Gerwischer Seedorfer Straße noch als Geheimtipp. Aus einer alten Gärtnerei, Gewächshaus und Geräteschuppen entstand nach und nach die Werkstatt, in der der Diplom-Restaurator seitdem zusammen mit zwei Gesellen gefräßigen Holzwürmern zu Leibe rückt. "Ich war in der Branche unbekannt und wollte nur einen kleinen Kredit von der Bank, um die Verschuldung in Grenzen zu halten", erinnert er sich an die Anfangszeit.
Erst nach mehreren Anläufen habe es geklappt. Heute stehen in Heiko Gieraths Werkstatt etliche alte Möbelstücke, die auf ihre Neubelebung warten. In den Regalen lagern Berge verschiedener Furniere, Schrauben, Verschläge und Schlösser. Der Gerwischer setzt auf Qualität. Damit habe er sich einen guten Leumund erworben, sagt er zufrieden über den angestiegenen Kundenstrom. "Das war nicht immer so", gibt er zu. Nicht jeder habe nach der Wende das nötige Kleingeld gehabt, um sich Omas altes Vertiko vom Speicher zu holen, damit es neuen Glanz erfährt. Andere Dinge waren oft wichtiger. Das neue Auto, eine Reise oder der Bau eines Eigenheims. Da tat es die preiswerte Schrankwand aus dem Möbelkatalog auch erst einmal. Heute kann man diese Möbelstücke allerdings schon oft wieder auf dem Sperrmüll finden.
Heiko Gieraths hat seine Berufung zum Beruf gemacht. Was kann spannender sein, als im uralten Sekretär in einem verborgenen Geheimfach, das nicht einmal die Besitzer entdecken konnten, alte Post zu finden, fragt der Restaurator lächelnd und streicht fasziniert mit den geschickten Händen über eine mit Intarsien verzierte Renaissance-Kanzel aus dem 16. Jahrhundert.
Text: Gaby Müller; Foto: Gaby Müller
Kunst ist nicht Luxus, sondern Notwendigkeit!
Lyonel Feininger (1871 - 1956)
Auszug: General-Anzeiger / Magdeburg
"Man muss sich in die Zeit hineinversetzen können"
"Seit ich 14 Jahre alt war, wollte ich Restaurator werden. Alte Möbel haben mich schon immer fasziniert. Mein Vater hat im Antiquitätenhandel gearbeitet", erzählt er. Seine Ausbildung zum Holzmodelltischler absolvierte er im Magdeburger SKL. Dann arbeitete Gieraths bei der Magdeburger Denkmalpflege. Von der Denkmalpflege delegiert, bekam er einen der limitierten und heiß begehrten Studienplätze am Museum für Deutsche Geschichte in Berlin und wurde Diplom-Restaurator.
Seit 1991 ist der 44-Jährige selbstständig und beschäftigt zwei Gesellen. Seine Werkstatt hat der Magdeburger in Gerwisch, ein Ladengeschäft auch. Zudem stellt er Möbelstücke zum Verkauf im Antikcenter "Fichte" aus.
Die Techniken von damals, als vieles noch Handarbeit war, imponieren ihm. Möbel zu restaurieren, die vor 100 bis 150 Jahren gebaut wurden, ist seine Leidenschaft. "Man muss sich in die Zeit hineinversetzen können und in die Menschen, die das Stück gebaut haben", sagt er. Auf den ersten Blick sieht Gieraths, aus welcher Epoche das Möbelstück stammt. "Es gibt charakteristische Merkmale, wie Beschläge und Schnitzereien", weiß er. Der Fachmann hat - egal ob Biedermeier, Jugendstil oder Gründerzeit - für jede Epoche genügend Muster parat. Im Lager stehen "Ersatzteilspender", stapeln sich Furniere aller Art, auf Flohmärkten sucht er nach den Kleinigkeiten oder besonderen Stücken. Auf Wunsch treibt er genau den fehlenden Schrank auf, der die Einrichtung komplettiert. Oder baut ihn nach. Auch das kann der Möbelrestaurator so stilecht, dass ein Laie es nicht bemerkt. Das Restaurieren von Möbeln besteht zu 95 Prozent aus Handarbeit. Obwohl sein "Maschinenpark" einer normalen Tischlerei gleicht, ist es die Liebe zum Detail, sind es die kleinen Dinge, die dem alten Stück wieder neues Leben einhauchen. Das Ersetzen einer Profilleiste oder das Reparieren eines Schlosses.
Das andere Umgehen mit den alten Möbelstücken ist das A und O der Restaurierung. Für die Oberflächen verwendet Gieraths fast ausschließlich Schellack. Die nicht wasserfeste Politur ist Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelt worden und ein typisches Merkmal für eine Antiquität. Auch gegen Holzwürmer kämpft Gieraths ab und an. Doch auch diesen Schaden behebt er mit geschickten Händen.
Wer dem Restaurator einmal über die Schulter schauen möchte, hatte am Wochenende des 16. und 17. Oktobers 2004, Gelegenheit dazu. Zusammen mit über 20 Restauratoren zahlreicher Gewerke zeigte er, wie Antiquitäten aufgearbeitet werden. Bei diesen ersten "Antik- und Restauratorentagen" konnten aber nicht nur Möbel, sondern auch Schmuck, Kunstgemälde, antike Uhren, Porzellan und vieles mehr bewundert werden. Die Geheimnisse ihres Handwerks verriten die Restauratoren im Antikcenter "Fichte".
Quelle: General-Anzeiger; Foto: Nicole Bosold
Auszug: Volksstimme / Magdeburger Lokalanzeiger
Gerwischer Diplom-Restaurator erweitert sein Unternehmen
Diplom-Restaurator Heiko Gieraths hat sein Unternehmen in Gerwisch erweitert. Ein ehemaliges Hortgebäude dient ihm nun als Arbeitsstätte. Damit hat er nun gleich neben seiner Werkstatt ausreichend Fläche für die Präsentation der alten Möbelstücke.
Viele der Tische, Schränke, Stühle und Kronleuchter haben ihre eigene Geschichte. SIe umgibt den Besucher. In der Ausstellung sehen die Möbelstücke wie neu aus. Bis dahin ist es meist ein langer Weg, meint Gieraths. In seinem Lager zeigt er das Rohmaterial.
Alte Schränke und Kommoden stehen hier. Auf den ersten Blick taugen die Möbel nur noch für den Sperrmüll. Heiko Gieraths sieht das mit seinem geschulten Auge natürlich anders. Er kennt die verschiedenen Fertigungstechniken, weiß einzuordnen, wann welche Möbelstücke wann und wo entstanden sind. In seiner Werkstatt nimmt er sich dann der hoffnungslosen Fälle an. Mitunter benötigt er viel Arbeitszeit, um aus einem alten Möbel ein Prachtstück zu machen. "Dafür muss man natürlich wissen, wie die Möbel früher hergestellt wurden", erzählt er. Oftmals stammen die unrestaurierten Einrichtungsgegenstände aus einem Keller oder einer Werkstatt, beschreibt er seine Erfahrungen. Ungezwungen haben die ehemaligen Eigentümer dann schon mal die Echtholzmöbel mit grüner Farbe überstrichen. Nach der Restaurierung ist den Schränken das nicht mehr anzusehen. Auch wenn das Furnier einst zerbröselt war, bekommt das der Restaurator wieder hin. Das Wertvollste neben den Schränken ist deshalb für ihn das kleine Lager mit den unterschiedlichsten Furnieren. Viele Holzsorten hat er hier gelagert. Aus den verschiedenen Mustern sucht sich Heiko Gieraths die passenden Stücke.
"Es ist für mich trotz 25-jähriger Berufserfahrung immer wieder spannend", erzählt er. Besonders interessieren ihn alte Sekretäre. Viele von ihnen haben Geheimfächer. Mitunter, gesteht er ein, könnten schon mal Stunden vergehen, bis er das Fach gefunden habe.
Spaß mache ihm sein Beruf jeden Tag, weil es immer neues zu entdecken gebe. Bundesweit ist der Gerwischer inzwischen bekannt. Es komme schon vor, sagt er, dass Kunden von der Ostsee kommen, nur um bei ihm ein Möbelstück zu erstehen.
Text und Foto: Thomas Höfs
Auszug: Volksstimme / Magdeburger Lokalanzeiger
Die Räder der Feuerwehrspritze werden aufbereitet
Gerwisch. "Auf dem Dorf kennt man sich eben, und man hilft sich", sagt Heiko Gieraths, der vor gut 20 Jahren von Magdeburg nach Gerwisch übersiedelte, um seinen Lebensweg neu zu finden.
Der Feuerwehrchef sei auf ihn zugekommen, ob er nicht helfen könne. Die Kameraden hätten damit begonnen, die alte Farbe von den Rädern zu entfernen, aber das sei eine mühselige Arbeit, man komme einfach nicht voran. Gieraths sagte ja.
Der Fachmann, der sein Metier studiert hat und über die wirksamen Mittel und die geeigneten Werkzeuge verfügt, wusste natürlich, was zu tun war. Doch zeitaufwändig sei es schon gewesen, sagt Gieraths, zeitaufwändig wie die Arbeit des Restaurators generell. Da geht nichts schnell-schnell, weil es gut werden soll.
Die vier Räder sind von ihm abgebeizt und dann geschliffen worden. Handarbeit. An einigen waren kleine Reparaturarbeiten notwendig. Auch Handarbeit. Zwei Wochen etwa sei er damit befasst gewesen. In Geld will er die Leistung nicht ausdrücken.
Alte Gegenstände, vor allem alte Möbel, das sind Heiko Gieraths Lebenssinn. Aus verschlissenen Kommoden, Tischen, Stühlen, Schränken, Sekretären, Spiegeln neue schicke Schmuckstücke zu machen, das sei seine Welt, schon von Anfang an, sagt der kräftige Mann, der kürzlich in Gerwisch sein 20-jähriges Geschäftsjubiläum mit vielen Freunden, Nachbarn und Kunden gefeiert hatte.
Der Vater, der beim staatlichen Antikhandel Pirna gearbeitet hatte, habe ihm dieses Interesse in die Wiege gelegt. Schon in den 70er Jahren verpackte und transportierte er als junger Mann vom Jahrgang 1960 für dieses Unternehmen Möbel. Der Schule folgte eine erfolgreiche Lehre als Holzmodellbauer. Drei Jahre in der Volksarmee, eine betriebliche Delegierung und viel, viel Glück waren die Voraussetzungen für ein Studium dieser seltenen Fachrichtung. In der DDR wurden alle zwei Jahre acht diplomierte Restauratoren ausgebildet.
Nach der Armeezeit vervollkommnete Gieraths sein Wissen und seine handwerklichen Fähigkeiten bei der Denkmalpflege, ehe er sich von 1986 bis 1990 das Studium am Museum für Deutsche Geschichte anschloss. Nach der Theorie entstand der Wunsch, eine eigene Werkstatt zu gründen. In Magdeburg, wo die Eheleute Gieraths wohnten, war ein passendes Objekt zu bezahlbaren Preisen nicht zu haben.
Da wurde der künftige Jungunternehmer in Gerwisch fündig. Kompliziert gestalteten sich die Grundstückseigentums-Fragen. Die Gemeinde habe ihn da immer sehr unterstützt, sagt er lobend. Wo einst Ställe und Gewächshäuser standen und die Nachbarn Vorbehalte gegen das Gewerbe hatten, stehen nun ein schmuckes Häuschen und die Werkstatt. Vor rund einem Jahr ergab sich die Möglichkeit, einstige Schul- und Hortimmobilien zu erwerben. 600 Quadratmeter überdachte Fläche sind zur Möbelausstellung und zum Materiallager geworden.
Heiko Gieraths ist ein solider, bodenständiger und beständiger Mann und Unternehmer. Seit vielen Jahren harmoniert er mit ein und demselben Gesellen. Bei der Finanzierung seiner Unternehmensgründung sollten die Schulden überschaubar bleiben. Solides Geschäft und gute Arbeit für die Kunden sind die Prämissen. Bei seinem Firmenjubiläum tat er kund, das damals die Dresdner Bank den gewünschen gab. "Die Bank gibt es heute nicht mehr. Aber meine Werkstatt arbeitet seit 20 Jahren erfolgreich."
Die restaurierte Feuerspritze konnte übrigens bei einem großen Umzug zum 100. Geburtstag am 4. September 2011 in Gerwisch bewundert werden.
Text und Foto: Thomas Rauwald